Wo liegt der Unterschied zwischen einem Konzept und einer Strategie?

Konzept und Strategie in der internen Kommunikation

Konzept und Strategie in der internen Kommunikation gehören zusammen, aber dennoch gibt es einen feinen Unterschied.

„Was ist der Unterschied zwischen Konzept und Strategie in der internen Kommunikation?“, wurde ich neulich gefragt. Die Frage freute mich, weil sie auf das Grundhandwerkszeug der internen Kommunikation abzielt: die Konzeptentwicklung. Tatsächlich werden Konzept und Strategie oft als Synonym verwendet, was nicht stimmt. Dennoch gehören die beiden zusammen. Lüften wir den Schleier:

Konzept als Wegweiser

Ein Konzept ist ein Navigationssystem durch den Kommunikationsdschungel. Es dient als Denkhilfe, um kommunikative Probleme zu bearbeiten und Lösungen aufzuzeigen. Dabei verbindet es den aktuellen Standort mit den Zielen, lokalisiert Meilensteine zur besseren Orientierung und lotst um Hindernisse herum. Wer ohne großen Umweg und wirkungsvoll zum (Kommunikations-)Ziel kommen will, sollte ein Konzept als Richtschnur für seine interne Kommunikationsarbeit entwickeln.

Die Entwicklung eines Konzepts ist übrigens keine wissenschaftliche Arbeit und keine theoretische Abhandlung. Sie ist zwar ein Denk-, aber auch ein Handwerk und etwas Übung. Dabei bietet sich methodisches Vorgehen an. So werden keine Stufe und kein Baustein vergessen, die zu einem Konzept gehören.

Strategie als eine Stufe des Konzepts

Die Strategie ist Bestandteil eines Konzepts für die interne Kommunikation und beantwortet die Leitfrage: „Wo wollen wir hin?“.

Bevor die Strategie entwickelt wird, findet eine Analyse statt, die die IST-Situation beleuchtet. Die Leitfrage lautet hier: „Wo stehen wir gerade?“. Nach der strategischen Stufe kommt die Konzeption der Umsetzung, oft auch operative Stufe oder operative Konzeption genannt. Die Leitfrage, die hier beantwortet werden sollte, lautet: „Wie kommen wir dahin?“.

Drei-Stufen-Konzept der internen Kommunikation mit Analyse, Strategie und Operation

Die Strategie ist also eine von drei Stufen auf dem Weg zu einem Konzept.

Bestandteile einer Strategie

Haben Sie Lust noch eine Treppe tiefer zu gehen? Falls ja: Ich gehe hier auf die Bestandteile der Strategie ein:

  • Kommunikationsziele
  • Bezugsgruppen
  • Positionierung
  • Botschaften
  • strategische Konkretisierung

Am besten lassen sich diese Bestandteile mit Fragen ausleuchten. Ich nenne Ihnen hier Beispielfragen:

Bestandteile einer Strategie

  • Kommunikationsziele:
    Was soll genau erreicht werden? Wird das Ziel von den Bezugsgruppen akzeptiert? Ist es realistisch und auch messbar?
  • Bezugsgruppen:
    Bei wem oder mit wem sollen die Kommunikationsziele erreicht werden? Wie ticken diese Bezugsgruppen? Welche Erwartungen, aber auch Befürchtungen gibt es?
  • Positionierung:
    Welches Bild sollen die Bezugsgruppen von der internen Kommunikation oder der gestellten Aufgabe im Kopf haben?
  • Botschaften:
    Was genau soll vermittelt werden? Was soll im Kopf der Bezugsgruppen hängen bleiben?
  • strategische Konkretisierung:
    Wie kommen die Botschaften vom Absender zum Empfänger?

Strategische Konkretisierung

Zur strategischen Konkretisierung „spendiere“ ich noch einen Absatz, weil sich seine Funktion nicht leicht erschließt. Mit der Positionierung und den Botschaften sind die inhaltlichen Leitplanken der Strategie gesetzt. Da Inhalte oft keine Selbstläufer sind, sollten Sie überlegen, welchen kommunikativen Weg Sie einschlagen. Welche Abkürzungen können Sie wählen und welche Hindernisse umgehen?

Zum Beispiel habe Sie in der analytischen Stufe festgestellt, dass die Führungskräfte unter großem Zeitdruck stehen, ihre Mitarbeitenden zu informieren. Ein möglicher strategischer Weg ist, dass Sie Themen und Instrumente als Bausteine zur Verfügung stellen, aus denen sich die Führungskräfte bedienen können.

Nutzen und Argumente für die Konzept- und Strategieentwicklung

Ist Ihnen der Unterschied zwischen Konzept und Strategie jetzt klarer? Haben Sie Lust, ein Konzept zu entwickeln? Da die Konzeptentwicklung Zeit benötigt, sollte natürlich der Nutzen klar sein. Können diese Argumente Ihnen helfen und Sie überzeugen?

Durch die vielen Möglichkeiten der digitalen Kommunikation, ist es immer wichtiger, die interne Kommunikation ziel- und bezugsgruppen gerecht zu planen. Ein Konzept hilft dabei. Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg.

Beitragsbild: iStock – ssuaphoto

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