„Wie „social“ soll unser Social Intranet gestaltet sein?“, fragte eine Teilnehmerin in einem Workshop, der mein letzter für dieses Jahr war. Die Frage gefiel mir: Sie brachte die Problemstellung auf den Punkt und eröffnete gleichzeitig die Möglichkeiten, über Lösungen nachzudenken. Das Jahresende lädt zu Bilanzen ein und so rekapitulierte ich – die kluge Frage ließ mich nicht los – die Fragen zur internen Kommunikation, die meine KundInnen diese Jahr am häufigsten stellten:
- Wann fangen wir an zu kommunizieren?
- Wie begeistern wir Mitarbeitende?
- Wie kommunizieren wir heikle Themen?
- Wo sind die Grenzen von interner Kommunikation?
- Wie gehen wir mit „Du“ und „Sie“ um?
- Wie regeln wir die private Handy-Nutzung?
- Brauchen wir Social Media?
- Brauchen wir eine Mitarbeiterzeitschrift?
- Welches Instrument eignet sich für welches Problem?
- Wie schreiben wir ein Konzept?
- Wie gehen wir mit Komplexität um?
- Wie positioniere ich mich besser?
Warum springen wir auf Fragen überhaupt an?
Fragen haben unterschiedliche Funktionen und Wirkungen:
Fragen können das Problem einkreisen und es auf den Punkt bringen.
Fragen können der erste Schritt zur Lösung sein.
Fragen können Beteiligte mit einbeziehen und Beziehungen gestalten.
Fragen können anregen und Energie freisetzen.
Fragen können den Horizont öffnen, inspirieren und Freiraum aufzeigen.
55 Fragen für das nächste Jahr
Da mein Fokus nun auf Fragen lag, sprangen mich Fragen in den letzten beiden Tage geradezu an. Gut gefiel mir der Artikel in der aktuellen Harvard Business Manager-Ausgabe zum Spezialthema „Leadership“. 55 Wissenschaftlicher, Manager und Berater waren eingeladen, ihre wichtigste Frage zu stellen, mit denen sich Führungskräfte im nächsten Jahr beschäftigen sollten. Donald Marchand, Professor für Strategy Execution and Information Management an der IMD Business School in Lausanne (der Satz ist schon fast voll), stellt die für mich wichtigste und im Grunde alles übergreifende Frage: „Stellen Sie und Ihr Team die richtigen Fragen?“
Hier eine Auswahl der Fragen, die ich auch für den Umgang in der internen Kommunikation interessant finde. Was wären Ihre Antworten Ihrer Mitarbeitenden, Ihrer Kollegen und Kolleginnen und die Ihrer Führungspersonen?
- Was ist für Sie wirklich wesentlich?
- Wieso sind Ihnen Social Media nicht so wichtig?
- Haben Sie sich von den Mitarbeitenden entfremdet?
- Haben Sie Ihre Organisationssilos ausreichend aufgebrochen?
- Wie steuern Sie Komplexität, ohne unnötige Komplikationen zu erzeugen?
- Haben Sie heute jemanden aus Ihrem Team Anerkennung ausgesprochen? Falls ja: wofür? Falls nicht: Wieso?
- Mögen Sie Menschen wirklich?
- Welchem inneren Bild, welchem inneren Kompass folgen Sie oder Ihre Firma?
- Hören Sie zu? Ich meine: Hören Sie wirklich und aufrichtig zu?
- Was treibt Sie an?
- Wieso suchen Sie immer nach Sicherheit?
- Wofür wollen Sie stehen?
- Wie offen wollen Sie sein? Vor allem aber: Wie wollen Sie offen sein?
- Handelt Ihr Team zum Wohl des Unternehmens?
- Wie können Sie Ihre Mitarbeiter noch besser unterstützen?
Und Ihre Leitfragen?
Nun beschäftigt mich die Frage, mit welcher (einen) Leitfrage ich ins neue Jahr starten möchte. Ich überlege noch … Was wäre Ihre Leitfrage?
Ich wünsche Ihnen eine weihnachtliche Zeit mit oder ohne Fragen und einen hoffnungsfrohen Start in das neue Jahr.
Noch mehr Fragen?
Haben Sie Lust, sich mit noch mehr Fragen zu beschäftigen. Dann lesen Sie den Artikel zu den 55 Fragen im Harvard Business Manager. Auf meiner Website finden Sie noch „weiteren Stoff“ in einem Beitrag zu systemischen Fragen.
Endlich mal die richtigen Fragen zur Internen Kommunikation. Herzlichen Glückwunsch!
Ich freue mich auf mehr.
Danke für Deinen Kommentar. Der Dank gebührt den TeilnehmerInnen in meinen Workshops und meinen KundInnen. Frohe Weihnachten!
Ein toller Blogpost, zur richtigen Zeit (dem Jahreswechsel, wo man sich fast naturgemäß) ein paar Fragen stellt. Ich finde insbesondere die Frage: „Wie offen wollen Sie sein? Vor allem aber: Wie wollen Sie offen sein?“ sehr interessant und wichtig, weil diese einerseits eine übergeordnete strategische Ebene, aber auch eine praktische Ebene – die Umsetzung – tangiert. Danke für Ihre Reflektion!