Zuversicht für 2022 – das wünsche ich Ihnen. Dieses intensive und turbulente Coronajahr hat uns einiges an Energie abverlangt und Spuren hinterlassen. Und so täte uns eine Portion Zuversicht sicherlich gut. Zuversicht brauchen wir in der internen Kommunikation nicht nur in diesen Krisenzeiten, sondern generell bei Veränderungen. Zuversicht stärkt das Gefühl, selbstwirksam zu sein. Und schafft Gewissheit, „die Zügel noch in den Händen zu halten“.
Wie kann aus meinem „frommen“ Wunsch nach Zuversicht nun Wirklichkeit für Sie werden? Wie können Sie selbst für Zuversicht sorgen? Zuversicht entsteht dann, wenn wir unseren Blick auf unsere Stärken, Fähigkeiten, Kompetenzen und Ressourcen lenken. Dafür brauchen Sie etwas Ruhe – und ein Besuch im Kopfkino.
Das vergangene Jahr im Kopfkino
Schaffen Sie sich eine zuversichtliche Basis für das neue Jahr 2022, indem Sie das fast vergangene Jahr Monat für Monat vor Ihrem geistigen Auge vorbeiziehen lassen. Überlegen Sie dabei:
- Auf welche Stärken und Fähigkeiten konnten Sie in diesem Jahr bauen?
Das könnte zum Beispiel Ihr Organisationstalent sein, um das Sommerfest zu einer gelungenen Veranstaltung werden zu lassen. Oder Ihre Empathie, als erneut viele ins Home-Office zurückkehrten: Sie haben einfühlsam die erneut geänderten Regeln kommuniziert. Oder vielleicht konnten Sie auch auf Ihre Textstärke setzten bei der Einführung des neuen Newsletters, der sehr gut ankam.
- Wer hat Sie unterstützt und auf welches Netzwerk konnten Sie bauen?
Das könnte zum Beispiel ein Kollege sein, der Ihnen unverhofft geholfen hat. Oder ein kurzes Fachgespräch mit Ihrer Chefin nach einer Videoschalte. Dadurch konnten Sie die Zugriffszahlen der Newslist besser interpretieren. Oder vielleicht haben Sie selbst anderen den Rücken gestärkt und bei Problemen verständnisvoll zugehört.
- Wie haben Sie es geschafft, aus Problemsituationen herauszukommen?
So könnte Ihnen zum Beispiel Ihr Improvisationstalent geholfen haben, als die Technik in der hybriden Besprechung zusammenbrach. Oder Sie konnten die Kritik konstruktiv aufnehmen, als der Start des neuen Podcast in den Augen der Bezugsgruppen „suboptimal“ lief.
Sorgen Sie für ein ausgiebiges „Stärken-und-Ressourcen-Bad“ und überlegen Sie – auf dem Papier, digital oder bei einem Spaziergang. Je öfter Sie in dieses positive Erinnern eintauchen, desto leichter wird Ihnen der zuversichtliche Blick fallen.
Sie wollen nicht allein reflektieren? Sie können natürlich auch in Ihrem Team die Zuversicht stärken. Arbeiten Sie dann im (digitalen) Workshopsetting und nutzen Sie die beschriebenen Reflexionsfragen. Ich bin mir sicher, dass Sie gemeinsam neue Stärken entdecken werden, die Ihnen in 2022 nützlich sind.
Und wie gelingt Zuversicht organisationsweit?
Stärkung der Zuversicht ist in erster Linie Führungsaufgabe. Bei dieser Aufgabe können Sie die Führungskräfte unterstützen. Weisen Sie auf die Notwendigkeit von Zuversicht hin und beraten Sie sie. Zum Beispiel, indem Sie die Methode des Appreciative Inquiry vorstellen und sich als Facilitatorin anbieten.
Sie können aber auch für einen zuversichtlichen Rahmen sorgen, in dem Sie an kleine und größere Erfolge erinnern und darüber berichten. Lenken Sie auch hier den Blick konsequent auf Stärken und Ressourcen. Achten Sie allerdings darauf, dass Sie nicht wie eine Propagandamaschine klingen. Kommunizieren Sie mit konkreten Beispielen und gut begründet.
Und noch eine Idee: Sie können auch eine kleine Zuversichtsreise in die Geschichte des Unternehmens anregen und auf Schatzsuche gehen: Wie hat es die Organisation in der Vergangenheit geschafft, Krisen und Umbrüche zu bewältigen? Was lässt sich aus diesen Erfahrungen für die Zuversicht in Ihrer Organisation ableiten?
Zu positiv? Achtung!
Manchmal ist die Situation so niederdrückend oder die Stimmung so schlecht, dass für „Zuversichtsarbeit“ noch nicht der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Setzen Sie sich und Ihre Kolleg:innen und Mitarbeitenden dann nicht mit positiver Energie unter Druck. Gehen Sie empathisch vor und achten Sie auf den passenden Moment.
Die guten Wünsche zum Schluss!
Ich verlasse dieses Jahr etwas (Corona-)erschöpft, blicke aber mit großer Zuversicht auf 2022. Das liegt auch an den vielen inspirierenden Gesprächen mit Kund:innen, mit Seminarteilnehmenden und Studierenden, im Netzwerk sowie mit vielen anderen interessanten Gesprächspartner:innen. Dafür danke ich allen und Ihnen!
Zuversicht für 2022 – das wünsche ich Ihnen!
Ulrike Führmann
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