In Berlin beginnen heute die großen Schulferien. Haben Sie auch (etwas) Urlaub und dazu noch Lust zu lesen? Suchen Sie für den Liegestuhl nach einer leichten Sommerlektüre für die interne Kommunikation? Dann empfehle ich Ihnen zwei Bücher, die sich locker lesen lassen und viele kleine Ideen mit großer Wirkung bringen.
Ich beginne mit einem Buch, welches mich schon seit vielen Jahren begleitet und in Griffweite meines Schreibtisches steht. Für mich ist es bei der Begleitung von Veränderungsprozessen oder im Coaching und der Supervision hilfreich.
MiniMax-Interventionen von Manfred Prior
5 minimale Interventionen mit maximaler Wirkung
Manfred Prior
98 Seiten, 14. Aufl. 2017, Carl-Auer-Verlag
EUR 9,95
Das überschaubare Büchlein mit knapp 100 Seiten hat es in sich. Manfred Prior beschreibt 15 Interventionen, die vor allem auf der Sprachebene wirken. Deswegen sind sie für die interne Kommunikation interessant – vorausgesetzt natürlich, dass Sie sich in der Beraterrolle sehen.
Manfred Prior ist es wichtig, Interventionen zu beschreiben, die mit geringem Aufwand maximal wirken. Und genau das tun sie – auch in meiner Erfahrung. Und ich bin mir sicher, dass Sie nach der Lektüre ebenfalls viel stärker auf Ihre Sprachwirkung achten werden.
„Immer steht in Verbindung mit einem Symptom nie!“
Besonders gut gefällt mir die Intervention Nr. 4 – „Immer steht in Verbindung mit einem Symptom nie!“ Prior beschreibt den Nachteil des Wortes „immer“. Das Problem erscheint oft größer, als es tatsächlich ist. Er schlägt vor, „immer“ durch die Formulierungen zu ersetzen: „in der Vergangenheit“ und „oft“. Sein Beispiel: „Wir streiten uns immer so.“ Daraus könnte werden: „In der Vergangenheit haben wir uns oft gestritten.“
Haben Sie Lust weiterzulesen? Hier finden Sie eine Leseprobe. Weitere Informationen zum Buch finden Sie auf der Carl-Auer-Verlagsseite.
Einfach besser schreiben im Beruf von Sigrid Varduhn
Auch das zweite, empfehlenswerte Buch gehört zu meiner Handbibliothek. In regelmäßigen Abständen schmökere ich darin. Die Autorin, Sigrid Varduhn, eine geschätzte Netzwerkkollegin, beschreibt, wie wir im Beruf besser schreiben können. Das Zitat von Lessing „Schreibe wie Du redest, so schreibst Du schön.“ ist dabei ihr Leitmotiv.
Business Toolbox – Einfach besser schreiben im Beruf
Sigrid Varduhn
120 Seiten, 2016, Stark Verlag
EUR 6,95
Das Buch beinhaltet sehr viele nützliche Hinweise und Tipps, wie wir Texte lebendiger und klarer gestalten können. Dabei können wir unsere Sprechstimme als Schreibstimme nutzen. Gerade die, die in der internen Kommunikation schreiben und texten, werden auf ihre Kosten kommen.
Kopfkino beim Leser
Besonders gut gefällt mir das Kapitel zum „Kopfkino beim Leser“. Sigrid Varduhn empfiehlt, nach Formulierungen zu suchen, die den Text wie ein Film vor den Augen des Lesers ablaufen lassen. Dabei muss sich der Autor gar nichts Neues ausdenken, sondern nur genau die eigenen Beobachtungen beschreiben. Manchmal reicht es aber auch schon, andere Worte zu wählen und so eine Bildhaftigkeit zu erreichen. Postwertzeichen oder Briefmarke? (Sprach-)Bilder lassen sich besser merken. Für dieses Kapitel, aber für das gesamte Buch gilt: Liest sich leicht, klingt leicht, braucht natürlich etwas Übung.
Habe ich Ihnen auch hier Lust gemacht, weiterzulesen? Nehmen Sie eine Probe und schauen Sie, ob es für Sie nützlich sein könnte.
Ich wünsche Ihnen eine inspirierende Lektüre und einen schönen Sommer.
Ulrike Führmann
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