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Kommunikationsziele: Auf die richtige Art kommt es an

Kommunikationsziele: Auf die richtige Art kommt es an

Steigt bei Ihnen auch die Zuversicht auf ein geregelteres (Arbeits-)Leben? Oder stecken Ihnen noch zu sehr die Strapazen der letzten Monate in den Knochen? Vielleicht ist da aber auch das schöne Gefühl, viel Neues erlebt, erlernt oder ausprobiert zu haben? So oder so – es tut gut, Luft zu holen. Und es ist Zeit, die kommunikativen Weichen für die zweite Jahreshälfte zu stellen und die Kommunikationsziele zu prüfen. Stimmt Ihre Kommunikationsrichtung noch?

Mit Kommunikationszielen wirksamer kommunizieren

Kommunikationsziele sind Bestandteile der Kommunikationsstrategie. Sie definieren die zielgerichtete Ansprache der Bezugsgruppen. Darüber hinaus sind sie Grundlage, um Botschaften und Themen zu formulieren und die passenden Instrumente auszuwählen. Und ohne Ziele lässt sich keine Kommunikationswirkung messen. Ziele gehören also zum Grunddenkwerkzeug in der internen Kommunikation.

Falls Sie nun einen prüfenden Blick auf Ihre Ziele werfen oder sogar neue formulieren wollen, kann Ihnen die Kategorisierung in drei Kommunikationsarten nützlich sein. Der Unterschied sorgt für zielgenaue Kommunikation bei den Bezugsgruppen und beugt einer Informationsüberlastung vor:

Wahrnehmungsziel

Bei diesen Zielen, auch kognitiv orientierte Kommunikationsziele genannt, geht es darum, dass die Bezugsgruppen Informationen wahrnehmen, abspeichern und erinnern. Die Ziele stehen also ganz im Zeichen der Information.

Dabei kann es sich zum Beispiel um Informationen zu den neuen Regelungen zum Home-Office handeln. Oder die Personalabteilung informiert über die Verlängerung der Kurzarbeit. Es geht darum, Zahlen, Daten und Fakten zu vermitteln und Hintergründe zu erläutern.

Einstellungs- oder Akzeptanzziele

Menschen bewerten Informationen sofort und oft unbewusst. Bei dieser Zielart geht es darum, diese Deutungsmuster zu verändern. Diese Ziele werden auch affektiv orientierte oder emotional orientierte Ziele genannt.

So könnten zum Beispiel die Mitarbeitenden die Rückkehr ins Büro als Einschränkung ihrer Wahlfreiheit bewerten. Um diese Bewertung, auch „Frames“ genannt, zu ändern, reicht oft eine „einfache“ Information nicht mehr aus. Es braucht dialogische Kommunikationsräume und Interventionen, die Austausch und Reflexion ermöglichen.

Und es braucht Zeit: Einstellungen lassen sich oft nicht so leicht ändern.

Verhaltensziele

Bei diesen Zielen, die auch konativ orientierte Ziele heißen, geht es darum, dass Mitarbeitende ihr Verhalten ganz konkret ändern. Typische Verhaltensziele sind z. B. die Kommentierung von Artikeln im Intranet zu steigern oder die Anmeldung zur Vollversammlung zu erhöhen.

Zu ihnen zählt aber auch die co-kreative Zusammenarbeit, z. B. im Workshop oder im Verlauf von Design-Thinking Prozessen.

Die Dosierung sorgt für die Wirkung.

Die drei Zielarten bedingen sich: Eine Verhaltensänderung braucht Einstellungs- und Akzeptanzziele, die wiederum Wahrnehmungsziele brauchen. Es kann aber auch sein, dass Mitarbeitende durch Ausprobieren und Experimente, also durch ein konkretes Verhalten, ihre Einstellung ändern. Oder sie sind schon so gut im Bilde, dass die Umsetzung von Wahrnehmungszielen eine Informationsüberlastung bedeutet und gleich mit affektiven, emotionalen Zielen gearbeitet werden sollte.

Kommunikationsziele bringen Professionalität und Akzeptanz.

Ziele sind das Navigationssystem einer zeitgemäßen Kommunikation. Nur wenn Sie Ziele definiert und die Zielerreichung überprüft haben, wissen Sie, ob und wie Sie Ihre Ressourcen sinnvoll eingesetzt haben. Ziele bieten aber noch mehr: Sie unterstreichen Ihre Professionalität. Sie werden besser argumentieren können, wieso Sie sich für bestimmte Instrumente entschieden haben. Somit wird die Akzeptanz für Ihre Arbeit (weiter) steigen.

Ich wünsche Ihnen einen erfrischenden Sommer.

Ihre Ulrike Führmann

Bildnachweis: Adobe Stock – Tryfonov

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